Norddeutsche Plätzchenrezepte: Traditionelle Kekse mit Marmeladenfüllung und rosa Zuckerguss
Norddeutsche Weihnachtsplätzchen sind eine kulinarische Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Besonders in Hansestädten wie Lübeck, Hamburg und Bremen haben sich typische Plätzchenrezepte entwickelt, die heute zu den festlichen Highlights der Adventszeit gehören. Ein solches Rezept, das sich durch ihre leuchtend rosa Zuckergussverzierung und Marmeladenfüllung auszeichnet, sind die sogenannten Hanseaten Plätzchen. Diese Plätzchen sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch geschmacklich ein Highlight – durch die Kombination aus mürbem Teig, süßer Marmelade und einem leichten Zuckerguss.
In diesem Artikel werden die traditionellen Rezepturen, Zubereitungsschritte und Hintergrundinformationen zu norddeutschen Plätzchen detailliert beschrieben. Besondere Aufmerksamkeit wird der Herstellung des Teigs, der Füllung mit Marmelade und der Verzierung mit Zuckerguss gewidmet. Darüber hinaus werden Alternativen und Tipps zur Anpassung des Rezepts an individuelle Vorlieben vorgestellt. Ziel ist es, eine umfassende Anleitung für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen zu liefern, die norddeutsche Backtradition zu Hause nachzubacken.
Die Rezepte stammen aus verschiedenen Quellen, die über regionale Backtraditionen berichten, und bilden den historischen und kulinarischen Hintergrund der Kekse ab. Alle Schritte und Zutaten basieren auf diesen Quellen, wobei im Falle von Widersprüchen oder unklaren Angaben der Klarheit und Konsistenz der Angaben Priorität eingeräumt wurde.
Hanseaten Plätzchen – Rezept und Zubereitung
Die Hanseaten Plätzchen zählen zu den klassischen norddeutschen Weihnachtsplätzchen und sind insbesondere in Lübeck, Hamburg und Bremen beliebt. Sie bestehen aus einem mürben Teig, der mit roter Marmelade gefüllt wird und anschließend mit einem rosa-weißen Zuckerguss verziert wird. Das Rezept ist traditionell und eignet sich hervorragend für die Weihnachtsbäckerei, da es sowohl optisch ansprechend als auch geschmacklich überzeugend ist.
Zutaten für den Teig
Die Zutaten für den Teig sind einfach und weit verbreitet, weshalb sie in der Regel ohne Probleme in jedem Haushalt zu finden sind:
- 300 g Mehl
- 100 g weiche Butter
- 1 Ei
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Diese Zutaten werden zu einem glatten, mürben Teig verknetet. Es ist wichtig, die Butter kalt zu verwenden, damit der Teig die gewünschte Konsistenz erhält. Der Teig wird anschließend in Frischhaltefolie gewickelt und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank gelegt, damit er sich gut ausrollen lässt.
Ausstechen der Plätzchen
Nachdem der Teig ausreichend gekühlt ist, wird er auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf ca. 3–5 mm Dicke ausgerollt. Mit einem Ausstecher, idealerweise in Form von Kreisen oder Herzen, werden die Plätzchen ausgestochen. Für die Hanseaten Plätzchen ist es wichtig, dass immer zwei identische Teile pro Keks ausgestochen werden, da sie später miteinander verbunden werden. Alternativ kann auch ein Glas oder ein anderes rundes Objekt als Ausstechform genutzt werden.
Backen der Plätzchen
Die ausgestochenen Plätzchen werden auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech platziert und bei 160 °C Umluft für ca. 10 Minuten gebacken. Sie sollten leicht goldbraun werden, aber nicht überbacken. Nach dem Backen werden die Plätzchen vollständig abgekühlt, damit der Zuckerguss später nicht verschmiert.
Füllung mit Marmelade
Für die Füllung wird eine rote Marmelade verwendet, am besten Himbeerkonfitüre. Wichtig ist, dass die Marmelade passiert und keine Stümpfe enthält, damit die Plätzchen gleichmäßig gefüllt werden können. Alternativ können auch Erdbeeren, Johannisbeeren oder Kirschen verwendet werden, sofern das Gelee fein genug ist. Die Marmelade kann leicht erwärmt werden, um sie leichter auftragen zu können.
Zuckerguss
Der Zuckerguss besteht aus Puderzucker und Zitronensaft. Eine Hälfte des Gusses bleibt weiß, die andere wird mit roter Lebensmittelfarbe oder Himbeerkonfitüre rosa gefärbt. Der Guss wird zuerst mit dem weißen Teil bestrichen, danach mit dem rosa Guss überzogen. So entsteht das typische rosa-weiße Muster, das die Hanseaten Plätzchen charakterisiert.
Terrassenplätzchen – Ein weiteres norddeutsches Rezept
Neben den Hanseaten Plätzchen gibt es auch andere norddeutsche Plätzchenrezepte, die sich in der Zubereitung oder Verzierung unterscheiden. Ein Beispiel hierfür sind die Terrassenplätzchen, die ebenfalls eine Marmeladenfüllung besitzen, aber eine etwas andere Form und Verzierung haben.
Zutaten für Terrassenplätzchen
Die Zutaten für Terrassenplätzchen sind sehr ähnlich zu denen der Hanseaten Plätzchen:
- 300 g Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 150 g weiche Butter
- Rote Marmelade (ohne Stückchen)
- Puderzucker zum Bestäuben
Der Teig wird aus Mehl, Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter verknetet und ebenfalls eine Stunde in den Kühlschrank gestellt. Anschließend wird er auf ca. 2–3 mm Dicke ausgerollt, und die Plätzchen werden mit verschiedenen Formen ausgestochen. Klassisch sind runde Formen mit Wellenrand, aber auch andere symmetrische Formen können verwendet werden.
Backen und Verzierung
Die Plätzchen werden bei 160 °C Umluft für ca. 10 Minuten gebacken. Nach dem Abkühlen werden sie mit einer Schicht roter Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestäubt. Die Verzierung ist hier schlichter als bei den Hanseaten Plätzchen, da kein Zuckerguss verwendet wird. Stattdessen wird lediglich Puderzucker auf die Kekse gestäubt.
Eisenbahner Plätzchen – Eine weitere norddeutsche Variante
Ein weiteres norddeutsches Plätzchenrezept sind die Eisenbahner Plätzchen, die ebenfalls eine Marmeladenfüllung besitzen. Im Gegensatz zu den Hanseaten und Terrassenplätzchen haben sie eine etwas andere Form und werden nicht mit einem Zuckerguss verziert.
Zutaten für Eisenbahner Plätzchen
- Mürbeteig
- Marzipanmasse
- Rote Marmelade
- Likör oder Traubensaft (optional)
Die Plätzchen werden aus Mürbeteig hergestellt, in den eine Marzipanmasse eingespritzt wird. Anschließend wird die Marmelade in die Zwischenräume gefüllt und glatt gestrichen. Die Plätzchen werden für ca. 5 Minuten in der Backröhre gebacken, bis die Marzipanränder leicht Farbe annehmen. Nach dem Abkühlen werden sie in ca. 2 cm breite Streifen geschnitten, wodurch die typischen Eisenbahner entstehen.
Tipps zur Zubereitung
- Die Marmelade sollte nicht zu fest sein. Falls sie zu fest ist, kann man etwas Likör oder Traubensaft hinzufügen, um sie glatter zu machen.
- Die Plätzchen werden am besten mit einem scharfen Messer geschnitten, damit die Kanten sauber bleiben.
- Es ist wichtig, die Plätzchen vollständig abkühlen zu lassen, bevor man sie schneidet, da sie sonst leicht brechen können.
Tipps und Alternativen
Teigalternativen
- Mehl: Es kann auch Weizenmehl verwendet werden, das eine etwas feinere Konsistenz ergibt.
- Butter: Falls keine Butter zur Verfügung steht, kann auch Margarine verwendet werden. Allerdings hat Margarine einen leicht anderen Geschmack.
- Ei: Wenn kein Ei vorhanden ist, kann man den Teig auch ohne Ei herstellen. Allerdings wird die Konsistenz etwas anders sein.
- Salz: Der Salzgehalt kann nach Geschmack angepasst werden. Einige bevorzugen mehr Salz, um den Geschmack der Süße zu balancieren.
Füllungsalternativen
- Marmelade: Neben Himbeermarmelade können auch andere rote Marmeladen wie Erdbeeren, Johannisbeeren oder Kirschen verwendet werden. Wichtig ist, dass die Marmelade fein genug ist, um die Plätzchen gleichmäßig zu füllen.
- Zuckerguss: Der Zuckerguss kann auch mit anderer Lebensmittelfarbe gefärbt werden, z. B. mit Kirschfarbe oder Karottenfarbe. Alternativ kann man auch komplett auf Farbe verzichten und nur einen weißen Guss verwenden.
Verzierungsalternativen
- Zuckerguss: Der Zuckerguss kann auch mit anderen Aromen verfeinert werden, z. B. mit Vanille oder Zimt.
- Puderzucker: Falls keine Lebensmittelfarbe zur Verfügung steht, kann man den Zuckerguss auch mit anderen Zutaten färben, z. B. mit Kakaopulver oder Kaffeepulver.
Geschichte und Herkunft
Die Hanseaten Plätzchen haben eine lange Tradition in Norddeutschland. Sie entstanden vermutlich im späten 19. Jahrhundert in Lübeck, einer der wichtigsten Hansestädte. Der Name „Hanseaten“ bezieht sich auf die Hanse, eine historische Wirtschaftsallianz norddeutscher Städte. Die rot-weiße Verzierung symbolisiert das Wappen der Hanse, weshalb die Kekse heute vor allem in Lübeck, Hamburg und Bremen zu Weihnachten gebacken werden.
Die Terrassen- und Eisenbahner Plätzchen sind ebenfalls norddeutsche Spezialitäten, die sich im 20. Jahrhundert etabliert haben. Sie haben sich in der Region verbreitet und sind heute fester Bestandteil der weihnachtlichen Backtradition.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Die Hanseaten Plätzchen können in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden. Am besten legt man Butterbrotpapier zwischen die einzelnen Schichten, damit die Kekse nicht zusammenkleben. Die Plätzchen bleiben mehrere Tage frisch, solange sie nicht zu feucht werden.
Die Terrassen- und Eisenbahner Plätzchen sollten ebenfalls in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden. Sie haben eine etwas kürzere Haltbarkeit, da sie keine Zuckergussschicht besitzen, die sie vor Feuchtigkeit schützt.
Fazit
Norddeutsche Plätzchenrezepte wie die Hanseaten, Terrassen- und Eisenbahner Plätzchen sind nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ansprechend. Sie basieren auf einfachen Zutaten und traditionellen Zubereitungsweisen, die leicht nachzubacken sind. Durch die Kombination aus mürbem Teig, Marmeladenfüllung und Zuckerguss entstehen Kekse, die sich hervorragend für die Weihnachtsbäckerei eignen.
Die Rezepte sind flexibel und können nach individuellen Vorlieben angepasst werden. Ob mit Himbeermarmelade oder Erdbeerfüllung, mit Zuckerguss oder Puderzucker – die norddeutschen Plätzchen lassen sich vielfältig variieren. Sie sind eine wunderbare Gelegenheit, die regionale Backtradition zu Hause nachzubacken und die Adventszeit mit leckeren und traditionellen Leckereien zu verbringen.
Quellen
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