Rote Grütze – Klassisches norddeutsches Dessert mit modernen Variationen

Die Rote Grütze ist ein traditionelles norddeutsches Dessert, das im Sommer besondere Beliebtheit genießt. Sie besteht typischerweise aus einer Mischung roter Beeren, die mit Fruchtsaft, Zucker und Verdickungsmitteln wie Speisestärke oder Puddingpulver verarbeitet werden. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte, Zubereitungsmethoden und Servierempfehlungen für Rote Grütze detailliert vorgestellt, basierend auf den bereitgestellten Materialien. Zudem wird ein besonderes Auge auf das Rezept von Starkoch Johann Lafer gelegt, das als eine Variante mit zusätzlichen Zutaten und Komponenten hervorsticht.

Rote Grütze – Herkunft und traditionelle Zubereitung

Die Rote Grütze ist ein typisches norddeutsches Dessert, das im Sommer aus frischen Beeren hergestellt wird. Historisch gesehen enthielt sie vorwiegend rote und schwarze Johannisbeeren sowie Himbeeren. Erdbeeren oder Kirschen waren ursprünglich nicht Bestandteil des Rezeptes. Heute wird das Dessert jedoch oft mit weiteren Beeren wie Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren oder Kirschen bereichert, was zur Erweiterung der Rezeptvielfalt beigetragen hat.

Die klassische Rote Grütze hat eine leicht sämige Konsistenz, bei der die Früchte noch gut erkennbar sind. Um die Masse zu verdicken, werden traditionell Grieß oder Sago verwendet. Moderne Rezepte bevorzugen jedoch meist Speisestärke oder Puddingpulver. Wichtig ist, die Verdickungsmittel vor dem Zusatz zu den Früchten mit etwas Saft zu verrühren, um Klumpenbildung zu vermeiden.

Rezept für Rote Grütze – Einfach und schnell

Ein grundlegendes Rezept für Rote Grütze kann mit wenigen Zutaten und in kurzer Zeit zubereitet werden. Hier wird ein einfaches Rezept beschrieben, das besonders für Gelegenheiten geeignet ist, bei denen die Zeit begrenzt ist.

Zutaten

  • 500 g gemischte Beeren (z. B. Erdbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren)
  • 300 g Sauerkirschen
  • 3 EL Speisestärke (alternativ: 1 EL Puddingpulver)
  • 250 ml roter Johannisbeer- oder Kirschnektar
  • 1 Bio-Zitrone
  • 75 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung

  1. Den Kirschsaft in einen Topf geben. Etwa 3 EL davon in einen Messbecher abmessen.
  2. Die Speisestärke in den Messbecher geben und kurz mit einem Schneebesen verrühren.
  3. Falls keine Speisestärke zur Verfügung steht, kann alternativ ein Esslöffel Puddingpulver als Verdickungsmittel genutzt werden.
  4. Zum restlichen Kirschsaft im Topf die TK-Beerenmischung und Zucker hinzugeben und kurz verrühren.
  5. Die Masse zum Kochen bringen und anschließend die Kirschsaft-Speisestärke-Mischung hinzugeben.
  6. Gut verrühren und kurz aufkochen lassen.
  7. Die Mischung etwa 1 Minute köcheln lassen, bis die Masse langsam dickflüssiger wird.
  8. Die Rote Grütze vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Für eine Vanillesoße wird Milch mit Vanillepuddingpulver und Zucker in einen Topf gegeben, bis die Mischung glatt ist. Anschließend wird die Flüssigkeit zum Kochen gebracht und etwa 1–2 Minuten köcheln gelassen. Danach wird die Vanillesoße vom Herd genommen und abgekühlt.

Die abgekühlte Rote Grütze kann mit Vanillesoße serviert werden, je nach Vorlieben auch mit Vanilleeis, Sahne oder Joghurt. Dieses Rezept ist besonders schnell und eignet sich gut für spontanen Besuch oder wenn die Zeit begrenzt ist.

Rote Grütze nach Omas Rezept

Ein weiteres Rezept, das sich von der einfachen Variante unterscheidet, ist das "Rote Grütze nach Omas Rezept". Es betont die Verwendung saisonaler Früchte, die den Geschmack der Grütze besonders betonen.

Zutaten

  • 500 g gemischte Beeren (z. B. Erdbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren)
  • 250 ml roter Fruchtsaft (Kirsch-, Johannisbeer- oder Traubensaft)
  • ca. 2–3 EL Zucker (je nach Süße der Früchte)
  • 2–3 EL Speisestärke (ca. 20–25 g)

Zubereitung

  1. Die frischen Beeren waschen und gegebenenfalls entstielen oder entkernen. Erdbeeren können in Stücke geschnitten werden.
  2. TK-Früchte müssen nicht aufgetaut werden und können direkt verwendet werden.
  3. Die Beeren mit dem Fruchtsaft in einen Topf geben.
  4. Zucker und Speisestärke hinzufügen.
  5. Die Masse zum Kochen bringen.
  6. Die Grütze etwa 1 Minute köcheln lassen, bis sie eine sämige Konsistenz erreicht.
  7. Abkühlen lassen und servieren.

Dieses Rezept betont die natürliche Süße der Früchte und eignet sich besonders gut, wenn saisonales Obst verfügbar ist. Die Kombination aus verschiedenen Beeren sorgt für eine abwechslungsreiche Geschmacksnote.

Rote Grütze mit Vanillesoße und Vanillepudding – Johann Lafer’s Variante

Ein weiteres Rezept, das sich auf die Zubereitung nach Johann Lafer bezieht, erweitert die klassische Rote Grütze um zusätzliche Komponenten wie Vanillepudding und Sahne. Dieses Rezept ist etwas aufwendiger, jedoch auch besonders geschmacklich vielseitig.

Zutaten

  • Rote Grütze:

    • 500 g gemischte Beeren (z. B. Johannisbeeren, Himbeeren, Kirschen)
    • 250 ml roter Fruchtsaft
    • ca. 2–3 EL Zucker
    • 2–3 EL Speisestärke
  • Vanillepudding:

    • 400 ml Milch
    • 1 Vanilleschote
    • 75 g Puderzucker
    • 2 Eigelbe
    • 2 EL Speisestärke
  • Sahne:

    • 200 ml Schlagsahne

Zubereitung

  1. Rote Grütze:

    • Die Beeren mit dem Fruchtsaft in einen Topf geben.
    • Zucker und Speisestärke hinzufügen.
    • Die Masse zum Kochen bringen und ca. 1 Minute köcheln lassen.
    • Abkühlen lassen.
  2. Vanillepudding:

    • 400 ml Milch in einen Topf geben.
    • Die Vanilleschote aufschneiden und das Mark auskratzen.
    • Vanilleschote und Mark zur Milch hinzufügen und langsam zum Kochen bringen.
    • In einer separaten Schüssel die restliche Milch mit Puderzucker, Eigelben und Speisestärke glatt rühren.
    • Die Vanilleschote aus der Milch entfernen und die glattgerührte Mischung unter ständigem Rühren in die heiße Milch einfließen lassen.
    • Kurz aufkochen lassen, bis die Masse dick wird.
    • Anschließend den Pudding in Formen füllen und abkühlen lassen.
  3. Sahne:

    • 200 ml Schlagsahne halbsteif schlagen.
  4. Servieren:

    • Die abgekühlte Rote Grütze, den Vanillepudding und die geschlagene Sahne auf einem Teller anrichten.

Dieses Rezept ist ideal für Gelegenheiten, bei denen ein etwas aufwendigeres, aber dennoch nicht zu komplexes Dessert serviert werden soll. Die Kombination aus Rote Grütze, Vanillepudding und Sahne ergibt ein harmonisches Geschmackserlebnis, das sich besonders gut für besondere Anlässe eignet.

Variationen der Rote Grütze – Farbe und Geschmack

Neben der klassischen Rote Grütze gibt es auch verschiedene Farb- und Geschmacksvarianten, die inzwischen allgemein akzeptiert sind. So wird beispielsweise die gelbe Grütze mit gelben Stachelbeeren, Ananas, Pfirsichen oder Bananen bereitet. Die grüne Grütze enthält Stachelbeeren, Kiwis und Ananas, während die blaue Grütze hauptsächlich aus Blaubeeren und Brombeeren besteht. Generell gilt heute: Es ist alles erlaubt, was schmeckt.

Serviervorschläge – Kombinationen zur Rote Grütze

Die Rote Grütze kann in Kombination mit verschiedenen anderen Zutaten serviert werden, um den Geschmack zu ergänzen oder abzurunden. Einige Vorschläge sind:

  • Vanillesoße: Der Klassiker, der sich besonders gut zur säuerlichen Note der Grütze eignet.
  • Vanilleeis: Besonders an heißen Tagen eine willkommene Kombination.
  • Sahne: Leicht geschlagen, ohne Zucker oder mit wenig Zucker, passt sie perfekt zur fruchtigen Säure.
  • Naturjoghurt oder Skyr: Etwas frischer und leichter, eignet sich gut für ein schnelles Dessert oder zum Frühstück.
  • Panna Cotta: Anstelle von Erdbeersoße kann Rote Grütze auch als fruchtiges Topping genutzt werden.

Tipps zur Zubereitung und Speicherung

Um die Rote Grütze optimal zuzubereiten und zu lagern, sollten einige grundlegende Tipps beachtet werden:

  1. Frische vs. TK-Früchte: Beide Varianten sind gut geeignet. TK-Früchte müssen nicht aufgetaut werden und können direkt in den Topf gegeben werden.
  2. Verdickungsmittel: Wichtig ist, die Speisestärke oder Puddingpulver vor dem Zusatz zu den Früchten mit etwas Saft zu vermengen, um Klumpenbildung zu vermeiden.
  3. Kochzeit: Die Grütze sollte nur kurz köcheln, um eine zu starke Verdickung zu verhindern.
  4. Abkühlung: Nach der Zubereitung sollte die Grütze vollständig abkühlen, um die Konsistenz zu erhalten.
  5. Lagerung: Die Grütze kann im Kühlschrank aufbewahrt werden, wobei sie innerhalb von 2–3 Tagen verzehrt werden sollte.

Rote Grütze in Kombination mit anderen Gerichten

Die Rote Grütze passt hervorragend als Dessert zu verschiedenen Hauptgerichten, insbesondere solchen mit einem leichten oder neutralen Geschmack. Ein Beispiel ist das "3-Gänge-Menü für nur 25 Euro", das von Johann Lafer vorgestellt wird. Es besteht aus einem Salade Nicoise, asiatischem Rindfleisch und Rote Grütze mit Vanilleschaum. Die Kombination aus dem fruchtigen Dessert und dem herzhaften Hauptgericht schafft eine harmonische Abfolge.

Schlussfolgerung

Die Rote Grütze ist ein traditionelles norddeutsches Dessert, das sich durch seine fruchtige Note und die Vielfalt der Zubereitungsmöglichkeiten auszeichnet. Es gibt einfache, schnelle Rezepte wie auch aufwendigere Varianten, die zusätzliche Komponenten wie Vanillepudding oder Sahne beinhalten. Die Kombination mit Vanillesoße, Vanilleeis, Sahne oder Joghurt ergibt ein vielseitiges Geschmackserlebnis. Egal ob als Sommerdessert, süße Hauptspeise oder Begleiter zu Kuchen, die Rote Grütze ist ein unverzichtbarer Bestandteil der norddeutschen Küche und kann nach Wunsch individuell abgewandelt werden.

Quellen

  1. Einfachbacken.de – Rote Grütze
  2. Lecker.de – Rote Grütze nach Omas Rezept
  3. BILD.de – 3-Gänge-Menü für nur 25 Euro
  4. Mariaesschmecktmir.com – Rote Grütze Rezept
  5. Essen-und-Trinken.de – Rote Grütze
  6. Eismann.de – Rote Grütze mit selbstgemachtem Vanillepudding

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