Selbstgemachter Roter Johannisbeerlikör: Ein Rezept für Frucht und Geschmack
Einführung
Der rote Johannisbeerlikör ist ein köstliches Rezept, das nicht nur einfach in der Herstellung ist, sondern auch einzigartig in Geschmack und Aroma. In verschiedenen Regionen Europas, besonders in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist Johannisbeerlikör unter verschiedenen Namen bekannt – von „Cassis-Likör“ bis „Bessen Genever“. Das Rezept erlaubt eine flexible Anpassung an die persönlichen Vorlieben, ob mit roten, schwarzen oder sogar gemischten Johannisbeeren.
Die Grundzutaten sind meist Johannisbeeren, Zucker und ein alkoholischer Grundstoff wie Wodka oder Korn. Abweichungen in der Rezeptur können Vanilleschote, Zimt oder Zitronenschale beinhalten, um den Geschmack zu veredeln. In den Berechnungen wird oft ein Verhältnis von 1:2 oder 1:3 zwischen Zucker und Früchten empfohlen, abhängig davon, ob rote oder schwarze Johannisbeeren verwendet werden. Schwarze Johannisbeeren sind zuckerreicher, weshalb sie häufig in einem geringeren Verhältnis eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des Johannisbeerlikörs ist seine Haltbarkeit: je nach Rezept und Herstellung kann er bis zu 6 Monate lagerbar sein, wobei eine Mindesthaltbarkeit von 4 bis 6 Wochen empfohlen wird. Für die Zubereitung werden die Johannisbeeren gewaschen, entstielt und in ein Gefäß gefüllt, das anschließend mit Zucker und Alkohol aufgefüllt wird. Nach einer Ziehzeit von mindestens 4 Wochen wird der Likör abgeseiht und in saubere Flaschen gefüllt.
Die Vorgehensweise kann variieren – manche Rezepte nutzen frische Johannisbeeren, andere tiefgekühlte. In einigen Fällen wird der Likör direkt nach dem Mischen trinkfertig, in anderen Fällen braucht er Zeit zum Reifen. Einige Rezepte empfehlen die Zugabe von Zitronensäure oder Vanille, um den Geschmack zu verfeinern.
Es ist wichtig, dass die Flaschen, in die der Likör gefüllt wird, gut verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. Der Likör kann pur getrunken werden, aber auch in Cocktails oder Desserts integriert werden. Er ist besonders im Sommer ein beliebter Aperitif oder Digestif und eignet sich gut als Geschenk für Freunde oder Familie.
Im Folgenden wird ein detaillierter Überblick über die verschiedenen Rezepturen, Zubereitungsmethoden und Tipps zur Lagerung gegeben. Ziel ist, ein umfassendes Bild davon zu zeichnen, wie man einen leckeren, selbstgemachten roten Johannisbeerlikör herstellt und genießt.
Rezeptvarianten für roten Johannisbeerlikör
Die Rezepturen für roten Johannisbeerlikör sind vielfältig und können individuell an die eigenen Vorlieben angepasst werden. Ein grundlegender Bestandteil ist immer die Johannisbeere, die in roter oder schwarzer Form verwendet werden kann. Schwarze Johannisbeeren sind zuckerreicher und haben einen intensiveren Geschmack, weshalb sie oft in einem geringeren Verhältnis eingesetzt werden. Ein typisches Mischverhältnis liegt bei 2:1 oder 3:1 (schwarze zu roten Johannisbeeren).
Rezept 1: Einfache Rezeptur mit Kandis
Zutaten: - 300 g Johannisbeeren - 150 g brauner Kandis - 500 ml Korn oder Wodka
Zubereitung: 1. Die Johannisbeeren gründlich waschen und in eine saubere Flasche füllen. 2. Den braunen Kandis über die Beeren geben. 3. Die Flasche mit Korn oder Wodka auffüllen. 4. Die Flasche gut verschließen und an einem warmen Ort stehen lassen. 5. Alle paar Tage die Flasche leicht schütteln, um den Zucker aufzulösen. 6. Nach 6–8 Wochen den Likör durch ein Sieb abseihen und in saubere Flaschen füllen.
Dieses Rezept ist besonders einfach und eignet sich gut für Einsteiger. Der Likör zieht über einen längeren Zeitraum, wodurch sich die Aromen intensivieren können.
Rezept 2: Mit Vanille und Zimt
Zutaten: - 400 g schwarze Johannisbeeren - 200 g rote Johannisbeeren - 1 Liter Obstler (40 %) - 250 g brauner Kandiszucker - 1 Vanilleschote - ½ Zimtstange - 1 Stück Zitronenschale
Zubereitung: 1. Die Johannisbeeren waschen und entstielen. 2. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark herauskratzen. 3. Die Zimtstange und die Zitronenschale bereitlegen. 4. Die Johannisbeeren, den Zucker, die Vanilleschote, die Zimtstange und die Zitronenschale in ein großes, verschließbares Gefäß geben. 5. Mit Obstler auffüllen und die Flasche gut verschließen. 6. An einem kühlen, dunklen Ort 4–6 Wochen ziehen lassen. 7. Zwischenzeitlich schütteln, damit sich der Zucker optimal löst. 8. Nach der Ziehzeit den Likör durch ein Sieb abseihen und in saubere Flaschen füllen.
Dieses Rezept eignet sich für diejenigen, die eine aromatischere Variante möchten. Die Zugabe von Vanille, Zimt und Zitronenschale verfeinert den Geschmack und verleiht dem Likör eine zusätzliche Schärfe.
Rezept 3: Direkt trinkfertig
Zutaten: - 500 g Johannisbeeren (frisch oder TK) - 1 Liter Weizenkorn (32 % Vol.) - 250 g Zucker
Zubereitung: 1. Die Johannisbeeren waschen, entstielen und abtropfen lassen. 2. In eine Schüssel geben und mit Weizenkorn übergießen. 3. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch abdecken und einen Tag ruhen lassen. 4. 1/4 Liter Wasser aufkochen, Zucker darin auflösen und einige Minuten kochen lassen. 5. Den Sirup warm über die Beeren und den Alkohol gießen. 6. Die Schüssel erneut mit einem Geschirrtuch abdecken und einen weiteren Tag ruhen lassen. 7. Den Likör durch ein Sieb abseihen und in saubere Flaschen füllen.
Dieses Rezept ist besonders für Ungeduldige geeignet, da der Likör nach kurzer Zeit trinkfertig ist. Er eignet sich gut als Aperitif oder als Zugabe zu Desserts.
Rezept 4: Mit Zitronensäure
Zutaten: - 750 g Johannisbeeren - 1 Dr. Oetker Bourbon Vanilleschote - 250 g Zucker - 2 Msp. Dr. Oetker Zitronensäure - 700 ml Wodka oder Doppelkorn
Zubereitung: 1. Ein großes, verschließbares Gefäß mit heißem Wasser ausspülen. 2. Die Johannisbeeren waschen und entstielen. 750 g abwiegen. 3. Die Vanilleschote halbieren und das Mark herauskratzen. 4. Die Johannisbeeren mit Zucker, Vanilleschote und Zitronensäure in das Gefäß geben. 5. Mit Wodka oder Doppelkorn auffüllen und die Flasche gut verschließen. 6. An einem kühlen, dunklen Ort etwa 4 Wochen ruhen lassen. 7. Zwischendurch schütteln, damit sich der Zucker löst. 8. Nach Ablauf der Ziehzeit den Likör durch ein Sieb abseihen und in saubere Flaschen füllen.
Diese Rezeptur ist besonders für diejenigen interessant, die einen frischeren Geschmack bevorzugen. Die Zugabe von Zitronensäure verhindert das Eintrocknen der Früchte und verfeinert den Geschmack.
Tipps zur Zubereitung und Lagerung
Die Zubereitung eines roten Johannisbeerlikörs ist einfach, erfordert aber einige Vorbereitung und Geduld. Im Folgenden werden einige nützliche Tipps gegeben, um den Likör optimal herzustellen und zu lagern.
Vorbereitung der Zutaten
Johannisbeeren: Es ist wichtig, frische, reife Johannisbeeren zu verwenden. Sie sollten von guter Qualität sein, ohne Schimmel oder Schäden. Die Beeren müssen gründlich gewaschen und entstielt werden. Bei der Verwendung von tiefgekühlten Beeren ist es nicht notwendig, sie zu entstielen, da sie bereits vorbereitet sind.
Zucker: Der Zucker dient dazu, den Geschmack zu verfeinern und gleichzeitig als Konservierungsmittel. Es gibt verschiedene Arten von Zucker, die verwendet werden können – brauner Kandiszucker, normaler Haushaltszucker oder sogar Honig. Der Typ des Zuckers kann den Geschmack beeinflussen.
Alkohol: Der Alkohol dient als Träger des Aromas und verlängert die Haltbarkeit des Likörs. Wodka, Korn oder Obstler sind beliebte Optionen. Der Alkoholgehalt sollte mindestens 30–40 % betragen, um den Likör stabil zu machen.
Vorgehensweise
Gefäß reinigen: Das Gefäß, in das der Likör gefüllt wird, muss gründlich gereinigt und heiß abgespült werden. Am besten eignen sich Glasflaschen oder Einmachgläser mit Schraubverschluss.
Früchte und Zucker einfüllen: Die Johannisbeeren sollten in das Gefäß gegeben werden, gefolgt von dem Zucker. Bei der Zugabe von Vanille, Zimt oder Zitronenschale sollten diese ebenfalls in das Gefäß gegeben werden.
Alkohol auffüllen: Nachdem die Früchte und Zucker im Gefäß liegen, wird der Alkohol aufgefüllt. Wichtig ist, dass die Früchte vollständig unter Alkohol liegen, um eine gleichmäßige Aromabildung zu gewährleisten.
Flasche verschließen: Die Flasche sollte gut verschlossen werden, um ein Austreten des Alkohols zu verhindern.
Ziehen lassen: Der Likör muss mindestens 4 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort reifen. Während dieser Zeit sollte die Flasche alle paar Tage leicht geschüttelt werden, um den Zucker aufzulösen und die Aromen zu verfeinern.
Abseihen: Nach Ablauf der Ziehzeit wird der Likör durch ein Sieb abgegossen, um die Früchte und eventuelle Rückstände zu entfernen.
In Flaschen füllen: Der Likör wird in saubere, vorbereitete Flaschen gefüllt und gut verschlossen.
Lagerung des Likörs
Kühler, dunkler Ort: Der Likör sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden, um Oxidation und Geschmacksveränderungen zu vermeiden. Ein Schrank oder eine Keller ist ideal.
Lagerdauer: Die Haltbarkeit des Likörs hängt von der Rezeptur und der Herstellung ab. In den Rezepturen wird eine Haltbarkeit von mindestens 4 Monaten bis zu 6 Monaten empfohlen. Es ist wichtig, die Flaschen gut verschlossen zu halten, um Oxidation zu vermeiden.
Temperatur: Die Temperatur sollte konstant sein und nicht zu warm oder zu kalt sein. Ideal ist eine Temperatur zwischen 12–16 °C.
Verschließung: Die Flaschen sollten mit Schraubverschlüssen oder anderen dichten Verschlüssen versehen sein, um ein Austreten des Alkohols zu verhindern.
Verwendung des roten Johannisbeerlikörs
Der rote Johannisbeerlikör ist vielseitig einsetzbar und kann auf verschiedene Weisen genossen werden. Ob pur, als Aperitif, in Cocktails oder als Veredelung von Desserts – der Likör eignet sich für viele Anlässe.
Pur trinken
Der Likör kann pur getrunken werden, insbesondere als Shot oder als Digestif nach dem Essen. Er hat einen intensiven Geschmack, der durch die Aromen der Johannisbeeren und die Zugabe von Vanille oder Zimt verfeinert wird. Ein kleiner Schluck reicht aus, um den Geschmack zu genießen, ohne ihn zu sehr zu überladen.
In Cocktails integrieren
Der rote Johannisbeerlikör eignet sich gut für Cocktails, insbesondere solche, die eine fruchtige Note haben. Ein beliebter Cocktail ist der „Cassis-Sekt“, bei dem der Likör in Sekt gegossen wird. Ein weiterer Vorschlag ist der „Johannisbeer-Margarita“, bei dem der Likör mit Tequila, Zitronensaft und Triple Sec gemischt wird. Der Likör kann auch mit anderen Fruchtsaften oder Likören kombiniert werden, um individuelle Cocktails zu kreieren.
In Desserts verwenden
Der Likör kann auch in Desserts wie Kuchen, Torten oder Eis integriert werden. Ein gutes Beispiel ist ein Johannisbeer-Eis, bei dem der Likör als Aromierung verwendet wird. Auch in Kuchen oder Torten kann der Likör als Veredelung dienen, um eine zusätzliche Geschmacksschicht hinzuzufügen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Menge des Likörs zu reduzieren, da er stark gewürzt ist.
Als Aperitif oder Digestif
Der Likör eignet sich gut als Aperitif oder Digestif. Ein kleiner Schluck vor dem Essen kann den Appetit anregen, während ein Schluck nach dem Essen die Verdauung fördern kann. Der Likör kann pur getrunken werden oder mit einem Glas Sekt oder Wein kombiniert werden.
Als Geschenk
Der selbstgemachte Likör eignet sich auch gut als Geschenk für Freunde oder Familie. Er kann in saubere, gut verschlossene Flaschen gefüllt werden und mit einer kleinen Karte oder einem Rezept versehen werden. Ein gutes Etikett kann dem Geschenk eine persönliche Note verleihen und es zu einem besonderen Anlass machen.
Zusammenfassung
Der rote Johannisbeerlikör ist ein köstliches Rezept, das einfach in der Herstellung und vielseitig in der Anwendung ist. Mit verschiedenen Rezepturen, die individuell angepasst werden können, eignet sich der Likör sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Hobbyköche. Die Grundzutaten sind Johannisbeeren, Zucker und Alkohol, wobei zusätzliche Aromen wie Vanille, Zimt oder Zitronenschale den Geschmack verfeinern können.
Die Zubereitung erfordert Geduld, da der Likör mindestens 4 Wochen reifen muss, um seine volle Aromatik zu entfalten. Die Lagerung an einem kühlen, dunklen Ort und die richtige Verschließung der Flaschen sind entscheidend für die Haltbarkeit des Likörs.
Der Likör kann pur getrunken werden oder in Cocktails, Desserts und als Aperitif oder Digestif integriert werden. Er ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch eine willkommene Abwechslung im Sommer. Mit etwas Geschick und Liebe zum Detail kann man einen leckeren, selbstgemachten roten Johannisbeerlikör herstellen, der Familie und Freunden Freude bereitet.
Quellen
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