Südtiroler Rote-Bete-Knödel: Traditionelles Rezept mit regionalen Zutaten

Die Küche der Alpenregion Südtirol ist geprägt von ihrer einzigartigen Mischung aus italienischer, deutscher und ladinischer Tradition. Ein kulinarisches Highlight dieser Region sind die sogenannten Südtiroler Knödel, die in zahlreichen Variationen auf den Tischen der Einheimischen und Touristen zu finden sind. Besonders hervorzuheben sind die Rote-Bete-Knödel, ein farbenfrohes und schmackhaftes Rezept, das nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch geschmacklich eine besondere Note setzt.

Im Folgenden wird ein klassisches Südtiroler Rezept für Rote-Bete-Knödel detailliert beschrieben. Zudem werden die verschiedenen Zubereitungsmethoden, die typischen Begleitgerichte wie Krautsalat oder Parmesansoße sowie die kulturelle Bedeutung der Knödel in Südtirol näher betrachtet.


Rote-Bete-Knödel: Grundrezept und Zubereitung

Die Rote-Bete-Knödel sind in Südtirol ein festes Element in der traditionellen Küche. Sie vereinen die lebendige Farbe der Rote Bete mit dem herzhaften Geschmack von Parmesan, Gorgonzola oder Blauschimmelkäse. Der Teig besteht meist aus Knödelbrot, das in Milch eingeweicht wird, ergänzt durch Eier, Petersilie und fein gehackte Rote Bete. Nach der Zubereitung werden die Knödel in Salzwasser gegart und serviert mit einer cremigen Käsesoße oder einem herzhaften Krautsalat.

Zutaten (für ca. 3 Portionen):

  • 120 g altbackenes Weißbrot, klein gewürfelt
  • 1 kleine Zwiebel, gepellt & gehackt
  • 1 EL Butter
  • 50 g Gorgonzola oder Fourme d’Ambert
  • 1 kleine gekochte Rote Bete, ca. 100 g
  • 2 Eier, Größe M oder L
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Salz & schwarzer Pfeffer
  • etwas Rote-Bete-Saft (optional)
  • 400 g frischer Weißkohl
  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 2 EL neutrales Pflanzenöl
  • 50 g Südtiroler Speck g.g.A., fein gewürfelt
  • 4 EL Weißweinessig
  • 200 ml Schlagsahne
  • 80 g geriebener Parmesan
  • schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  1. Knödelteig vorbereiten:

    • Die Brotwürfel in eine Schüssel geben.
    • Die Zwiebel in einer kleinen Pfanne mit Butter glasig dünsten und zum Brot hinzufügen.
    • Den Gorgonzola darauf krümeln.
    • Die Rote Bete grob zerteilen und mit den Eiern im Mixer oder mit dem Pürierstab sehr glatt pürieren. Zusammen mit der gehackten Petersilie zum Brot in die Schüssel geben.
    • Mit Salz und etwas Pfeffer würzen.
    • Alles (am besten mit einem Einmalhandschuh) kurz und sorgfältig durchkneten, bis ein homogener Knödelteig entstanden ist.
    • 15 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
  2. Knödel formen und garen:

    • In einem weiten Topf Salzwasser aufkochen.
    • Die Temperatur herunterschalten.
    • Aus dem durchgezogenen Knödelteig 9 kleine Knödel formen und in dem siedenden Salzwasser 15 Minuten gar ziehen lassen.
  3. Krautsalat zubereiten:

    • Den Weißkohl in feine Streifen schneiden.
    • Die Zwiebel fein gehackt in Öl glasig dünsten.
    • Den Speck ebenfalls in die Pfanne geben und knapp anbraten.
    • Den Weißkohl in die Pfanne geben und mit Salz, Pfeffer und Weißweinessig ablöschen.
    • Etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis der Kohl weich, aber noch etwas Biss hat.
  4. Käsesoße anmachen:

    • Für die Parmesansoße die Sahne erwärmen und den geriebenen Parmesan darin auflösen.
    • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
    • Alternativ kann auch eine cremige Blauschimmelkäsesoße aus Fourme d’Ambert und Sahne hergestellt werden.
  5. Anrichten:

    • Die Parmesansoße auf Teller verteilen.
    • Jeweils etwas Rucola in die Mitte geben und 2–3 Knödel darauf setzen.
    • Nach Wunsch mit kleinen Rote-Bete-Würfeln und Apfelspalten garnieren.
    • Den Krautsalat in separaten Schalen dazu reichen.

Südtiroler Knödel – Tradition und Vielfalt

Knödel haben in Südtirol eine lange Tradition und sind mehr als nur ein Beilage – sie sind oft das Hauptgericht und werden in zahlreichen Varianten zubereitet. Neben den Rote-Bete-Knödeln gibt es auch:

  • Käseknödel mit Graukäse und Lauch
  • Spinatknödel
  • Steinpilzknödel
  • Leberknödel
  • Speckknödel

Diese verschiedenen Knödeltypen entstanden aus der regionalen Landwirtschaft und den lokalen Erntemöglichkeiten. Südtiroler Bauernhöfe liefern nicht nur den typischen Graukäse, sondern auch frische Pilze, Rote Bete, Spinat und andere Zutaten, die in die Knödel eingearbeitet werden.

Käseknödel mit Graukäse und Lauch

Ein weiteres klassisches Rezept aus Südtirol sind die Käseknödel, die oft aus Graukäse, Lauch und Eiern hergestellt werden. Die Käseknödel sind besonders bei Kindern beliebt, da sie cremig und weich sind und durch die leichte Würzung auch in der Schule oder zu Hause gut ankommen.

Zutaten (für 4 Personen):

  • 100 g Knödelbrot
  • 100 g Graukäse, gerieben
  • ein kleines Bund Schnittlauch
  • 1 kleine Gemüsezwiebel
  • 2 Eier
  • etwas Wasser
  • Salz, Pfeffer
  • Butter, Parmesan und Schnittlauch zum Servieren
  • 1 Stange Lauch
  • 15 Kirschtomaten

Zubereitung:

  1. Knödelteig herstellen:

    • Das Knödelbrot in eine Schüssel geben und mit etwas Wasser und Eiern vermengen.
    • Den Graukäse und die gehackte Zwiebel unterheben.
    • Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
    • 15 Minuten ruhen lassen.
  2. Knödel formen:

    • Aus dem Teig kleine Knödel formen und in Salzwasser garen.
  3. Begleitgerichte:

    • Die Käseknödel werden oft mit Lauch, Kirschtomaten und einer Schüssel mit Butter, Parmesan und Schnittlauch serviert.

Rote-Bete-Knödel in der regionalen Küche

Die Rote-Bete-Knödel haben sich in der Südtiroler Küche als eine besondere Variante etabliert. Sie sind nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch geschmacklich unverwechselbar. Die Rote Bete verleiht den Knödeln eine lebendige Farbe und eine sachte Süße, die sich harmonisch mit dem herzhaften Aroma von Käse, Parmesan oder Gorgonzola verbindet.

In Südtirol ist es üblich, die Rote-Bete-Knödel mit einer cremigen Soße und einem herzhaften Krautsalat zu servieren. Dieses Gericht ist besonders bei kalten Winternabenden beliebt und wird oft als „Soulfood“ bezeichnet – eine warme, tröstliche Mahlzeit, die nicht nur den Magen, sondern auch die Seele berührt.

Wichtige Tipps zur Zubereitung:

  • Knödelbrot:
    Südtiroler Knödel benötigen ein spezielles Knödelbrot, das trocken und fest ist. Wenn kein Knödelbrot zur Verfügung steht, kann altbackenes Weißbrot oder Brot in kleine Würfel geschnitten und in der Nähe der Heizung getrocknet werden.

  • Rote Bete:
    Die Rote Bete sollte gut ausgewählt sein – frisch, fester Struktur und ohne Schimmel. Eine gekochte Rote Bete eignet sich gut, da sie weicher ist und sich leichter pürieren lässt.

  • Käsesoße:
    Eine cremige Käsesoße aus Parmesan oder Blauschimmelkäse ist ein typisches Begleitgericht zu den Rote-Bete-Knödeln. Sie sollte nicht zu stark gewürzt sein, um den Geschmack der Knödel nicht zu überladen.

  • Servierung:
    Die Knödel werden traditionell mit einer Krautsalat oder Pilzsauce serviert. Die Kombination aus Knödel, Salat und Käsesoße ist typisch für Südtirol und verleiht dem Gericht eine abgerundete Geschmackspalette.


Südtiroler Knödel – kulinarische und kulturelle Bedeutung

Knödel sind in Südtirol nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die regionale Identität. Sie sind in der ländlichen Tradition verankert und werden oft in Familienzusammenhang oder bei Festen zubereitet. In der modernen Zeit haben sich die Knödel jedoch auch in Restaurants und Gourmetküchen etabliert, wo sie mit innovativen Zutaten und Zubereitungsweisen weiterentwickelt werden.

Knödel als Teil der Südtiroler Kultur

In Südtirol sind Knödel mehr als nur ein Gericht – sie spiegeln die kulturelle Vielfalt der Region wider. Die Verwendung von Käse, Speck, Pilzen und Gemüse zeigt die enge Verbindung zu den lokalen Landwirten und Erzeugern. Die Rote-Bete-Knödel sind ein gutes Beispiel dafür, wie traditionelle Rezepte auch heute noch einen hohen Stellenwert in der regionalen Küche haben.

Knödel in der Gourmetszene

In Südtirol gibt es zahlreiche Gourmetrestaurants, in denen die traditionellen Knödel in einer modernen Form serviert werden. So können die Rote-Bete-Knödel beispielsweise mit einer trüffelbetonten Parmesansoße oder in Kombination mit Wild oder Fisch serviert werden. Diese Innovationen bewahren die Esskultur der Region, aber erweitern sie gleichzeitig.


Fazit

Die Rote-Bete-Knödel sind ein unverwechselbares Rezept aus der Südtiroler Küche. Sie vereinen traditionelle Zubereitungsweisen mit regionalen Zutaten und bieten eine geschmackliche wie optische Erfahrung. Ob als Hauptgericht mit Krautsalat oder als Beilage zu einem herzhaften Schmorgericht – die Knödel sind in Südtirol ein fester Bestandteil der Esskultur.

Die Zubereitung der Rote-Bete-Knödel ist einfach, aber benötigt etwas Vorbereitung. Mit den richtigen Zutaten und einer sorgfältigen Handhabung gelingt das Gericht jedoch auch in der heimischen Küche. Zudem bietet es Raum für kreative Variationen, etwa mit anderen Käsesorten oder zusätzlichen Kräutern.

Insgesamt ist das Rezept für Rote-Bete-Knödel ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Südtiroler Küche nicht nur regional, sondern auch zeitlos und lebendig ist. Es ist ein Gericht, das sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen zu Hause oder im Restaurant genossen werden kann.


Quellen

  1. Gourmetguerilla: Rote-Bete-Knödel in Parmesansoße mit Speck-Krautsalat und Apfel
  2. Veggielicious: Südtiroler Knödeltris
  3. Amor und Kartoffelsack: Rote-Bete-Knödel mit Fourme d’Ambert
  4. Südtirol.com: Südtiroler Knödel-Rezepte

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