Johannisbeerkuchen-Rezept: Traditionelle und moderne Varianten zum Backen
Die Johannisbeerenzeit ist im Sommer und Herbst ein Highlight für Gaumen und Kuchenteller. Rote Johannisbeeren sind nicht nur optisch auffällig, sondern auch geschmacklich einzigartig – süß-säuerlich, erfrischend und ideal für Backrezepte. Ein Johannisbeerkuchen ist nicht nur ein Klassiker, der in vielen Familien auf dem Tisch steht, sondern auch eine willkommene Abwechslung zum Kuchen der Woche. Im Folgenden werden verschiedene Rezepte vorgestellt, die sich sowohl in der Zubereitung als auch in den Zutaten unterscheiden. Die Rezepte stammen aus traditionellen, aber auch moderneren Quellen und zeigen, wie vielseitig sich Johannisbeeren im Backen einsetzen lassen.
Johannisbeeren: Ein kurzer Überblick
Rote Johannisbeeren, auch als Ribisel in Österreich bekannt, gehören zu den beliebtesten Beerenfrüchten. Sie enthalten reichlich Vitamin C, Spurenelemente und Pektin und sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Besonders im Sommer, wenn sie in Hülle und Fülle erhältlich sind, werden sie in Kuchen, Torten, Saucen und Desserts verwendet. Die Früchte haben eine kurze Saison, die von Juni bis September andauert, und sind daher besonders wertvoll, wenn es um saisonale Backrezepte geht. Johannisbeeren eignen sich ideal für Kuchen, da sie saftig, erfrischend und aromatisch sind und sich gut mit süßen oder herben Aromen kombinieren lassen.
Rezepte für Johannisbeerkuchen
1. Johannisbeerkuchen mit Mürbeteig und Baiser
Ein klassisches Rezept für einen Johannisbeerkuchen besteht aus einem knusprigen Mürbeteigboden, der mit einer luftigen Baisermasse belegt wird. Dazwischen kommen die frischen Johannisbeeren, die durch die Süße des Baisers und die Buttrigkeit des Teigs optimal in Szene gesetzt werden. Dieses Rezept wird oft als Omas Kuchen bezeichnet, da es in seiner Form und Zubereitung traditionell bleibt.
Zutaten
- 250 g Mehl (Type 405)
- 200 g weiche Butter
- 200 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 4 Eier
- 300 g rote Johannisbeeren
- 1 EL Mehl (für die Beeren)
- 200 g weiche Butter
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 275 g Mehl
- ½ Päckchen Backpulver
- 5 EL Eierlikör oder Milch
- 2 Eier (für den Baiser)
- 100 g Zucker (für den Baiser)
Zubereitung
- Backofen vorheizen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) oder 170 °C (Heißluft).
- Mürbeteigboden vorbacken: Mehl mit Butter, Zucker und Salz verkneten. Den Teig in eine gefettete Springform (ca. 24 cm Durchmesser) formen und mehrmals mit einer Gabel einstechen. Den Boden ca. 12 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
- Johannisbeeren vorbereiten: Die Beeren waschen, von den Stielen befreien und mit etwas Mehl bestäuben, damit sie besser im Teig haften.
- Baisermasse aufschlagen: 2 Eier trennen. Das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen.
- Kuchenteig herstellen: Butter, Vanillezucker, Zucker und Salz cremig rühren. 4 Eier einzeln unterrühren. Mehl, Backpulver und Eierlikör oder Milch abwechselnd unterheben.
- Kuchen backen: Die Baisermasse auf den Mürbeteigboden streichen. Die Johannisbeeren darauf verteilen. Den Kuchen ca. 30–35 Minuten im Ofen backen.
- Baiser goldbraun backen: Nach dem Backen den Kuchen aus dem Ofen nehmen und den Baiser mit einem Spritzbeutel in kleine Tuffs auftragen. Unter dem Grill oder bei 225 °C noch 2–3 Minuten goldbraun backen.
Dieser Kuchen ist besonders luftig und hat eine samtige Textur, die durch die Johannisbeeren und den Baiser noch betont wird.
2. Rührkuchen mit roten Johannisbeeren
Ein weiteres Rezept für einen Johannisbeerkuchen ist der sogenannte Rührkuchen. Im Gegensatz zum Mürbeteigkuchen ist dieser Kuchen cremiger und saftiger. Er wird oft als einfaches Rezept gelobt, da die Zutaten schnell und unkompliziert zusammengemischt werden können. Besonders im Sommer ist dieser Kuchen ein willkommener Genuss.
Zutaten
- 250 g rote Johannisbeeren
- 320 g Mehl Type 405
- 220 g Butter
- 200 g Zucker
- 5 Eier (Größe L)
- 2 TL Backpulver
- 2 g Salz
- 50 ml Milch (2% Fettgehalt)
- 1 TL Vanille-Extrakt
- 2 EL Marillenschnaps
- 2 EL Puderzucker
- 1 EL Butter (für die Kastenform)
- 3 EL Paniermehl (für die Kastenform)
Zubereitung
- Backofen vorheizen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze).
- Kastenform vorbereiten: Mit Butter einreiben und mit Paniermehl bestreuen.
- Johannisbeeren vorbereiten: Waschen, abtropfen lassen und von den Rispen zupfen. Mit etwas Mehl bestäuben.
- Butter und Zucker schaumig rühren: Mit einem Handrührer Butter und Zucker schaumig schlagen. Die Eier nacheinander dazugeben und unterheben. Vanille-Extrakt untermischen.
- Trockene Zutaten vermischen: Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel miteinander vermischen und abwechselnd mit der Milch unterheben. Zum Schluss den Marillenschnaps untermischen.
- Kuchen backen: Die Johannisbeeren in den Teig integrieren und alles in die Kastenform füllen. Den Kuchen ca. 45–50 Minuten im Ofen backen.
- Kuchen abkühlen lassen und bestäuben: Nach dem Backen den Kuchen abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
Dieser Rührkuchen ist besonders saftig und durch die Zugabe von Marillenschnaps und Vanille-Extrakt aromatisch. Er eignet sich besonders gut als kleiner Nachmittagskuchen oder als Dessert.
3. Johannisbeerkuchen mit Quarkcreme und Baiser
Ein weiteres Rezept, das im Stil von Omas Kuchen gebacken wird, ist der Johannisbeerkuchen mit Quarkcreme und Baiser. Dieser Kuchen vereint drei Schichten: einen knusprigen Mürbeteigboden, eine cremige Quarkmasse und eine luftige Baiserschicht. Die Johannisbeeren werden in die Quarkcreme integriert und verleihen dem Kuchen ihre typische Säurenote.
Zutaten
- 250 g Mehl
- 200 g Butter
- 150 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 300 g Quark
- 100 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 4 Eier
- 2 EL Milch
- 300 g rote Johannisbeeren
- 2 Eier (für den Baiser)
- 100 g Zucker (für den Baiser)
Zubereitung
- Mürbeteigboden vorbacken: Mehl mit Butter, Zucker und Salz verkneten. In eine gefettete Springform formen und mehrmals mit einer Gabel einstechen. Ca. 12 Minuten im vorgeheizten Ofen (180 °C, Ober- und Unterhitze) backen.
- Quarkcreme herstellen: Quark mit Butter, Zucker, Vanillezucker und Milch cremig rühren. Die Eier nacheinander unterheben.
- Johannisbeeren integrieren: Die Beeren waschen, von den Stielen befreien und in die Quarkcreme integrieren.
- Quarkmasse auftragen: Die Quarkmasse auf dem vorgebackenen Teigboden verteilen.
- Baiser herstellen: 2 Eier trennen. Das Eiweiß mit Zucker steif schlagen und über die Quarkmasse verstreichen.
- Kuchen backen: Den Kuchen ca. 30–35 Minuten im Ofen backen.
- Baiser goldbraun backen: Nach dem Backen den Kuchen aus dem Ofen nehmen und den Baiser unter dem Grill noch kurz goldbraun backen.
Dieser Kuchen hat eine cremige Textur und wird durch die Johannisbeeren noch lebendiger. Er ist besonders bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt.
Vergleich der Rezepte
Alle drei Rezepte für Johannisbeerkuchen haben gemeinsam, dass sie rote Johannisbeeren als Hauptbestandteil enthalten. Allerdings unterscheiden sie sich in der Struktur, der Zubereitung und den Zutaten:
Kuchenart | Hauptbestandteile | Aromen | Textur | Zubereitung | Backzeit | Schwierigkeitsgrad |
---|---|---|---|---|---|---|
Mürbeteig mit Baiser | Mürbeteig, Baiser, Johannisbeeren | Buttrig, süß, luftig | Knusprig, luftig | Mit Mixer und Handrührer | 35–40 Minuten | Mittel |
Rührkuchen mit Johannisbeeren | Rührteig, Johannisbeeren | Saftig, aromatisch | Kompakt, cremig | Einfach mit Handrührer | 45–50 Minuten | Einfach |
Quarkkuchen mit Baiser | Mürbeteig, Quark, Baiser, Johannisbeeren | Sahneartig, süß-säuerlich | Cremig, luftig | Mit Mixer | 35–40 Minuten | Mittel |
Die Rezepte unterscheiden sich vor allem in der Konsistenz und dem Geschmack. Der Rührkuchen ist der cremigste, während der Mürbeteigkuchen die luftigste Textur hat. Der Quarkkuchen liegt dazwischen und hat eine harmonische Mischung aus Buttrigkeit und Sahneartigkeit.
Tipps zur Zubereitung
Bei der Zubereitung von Johannisbeerkuchen gibt es einige Tipps, die helfen können, den Kuchen besonders lecker und erfolgreich zu backen:
- Johannisbeeren richtig vorbereiten: Vor dem Backen die Beeren waschen, gut abtropfen lassen und, wenn nötig, mit etwas Mehl bestäuben, damit sie nicht im Teig verschwinden.
- Baiser nicht überziehen: Eiweiß sollte nur so lange geschlagen werden, bis es steif ist. Ein zu langes Schlagen kann die Textur negativ beeinflussen.
- Backtemperaturen genau einhalten: Je nach Ofentyp können die Temperaturen variieren. Es ist wichtig, die Backzeit und Temperatur zu überwachen, um einen optimalen Kuchen zu erzielen.
- Kuchen abkühlen lassen: Vor dem Servieren den Kuchen gut abkühlen lassen, damit er sich nicht zusammenfallen oder verformen kann.
- Mit Puderzucker bestäuben: Der Kuchen kann vor dem Servieren mit Puderzucker bestäubt werden, was optisch und geschmacklich eine willkommene Abwechslung darstellt.
Nährwert und Ernährungsbedeutung
Johannisbeeren sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Sie enthalten reichlich Vitamin C, Spurenelemente und Pektin, was sie zu einer gesunden Beilage in der Kuchenzubereitung macht. Der Kuchen selbst hängt von der Art des Rezeptes ab. Ein Kuchen mit Rührteig ist saftiger, aber auch etwas nahrhafter, während ein Mürbeteigkuchen knuspriger und fettreicher ist. Die Zugabe von Baiser oder Quarkcreme verändert die Konsistenz und den Geschmack des Kuchens erheblich.
Ein typischer Kuchen kann folgende Nährwerte enthalten:
Zutat | Nährwert (pro 100 g) |
---|---|
Mehl | 360 kcal, 7 g Eiweiß, 65 g Kohlenhydrate, 2 g Fett |
Butter | 720 kcal, 0 g Eiweiß, 0 g Kohlenhydrate, 80 g Fett |
Zucker | 387 kcal, 0 g Eiweiß, 99 g Kohlenhydrate, 0 g Fett |
Eier | 140 kcal, 12 g Eiweiß, 1 g Kohlenhydrate, 10 g Fett |
Johannisbeeren | 50 kcal, 1 g Eiweiß, 10 g Kohlenhydrate, 0 g Fett |
Die Gesamtnährwerte hängen vom Rezept ab. Ein Kuchen mit Rührteig und Johannisbeeren kann ca. 300–350 kcal pro 100 g enthalten, während ein Mürbeteigkuchen mit Baiser ca. 400–450 kcal pro 100 g aufweisen kann. Ein Quarkkuchen mit Baiser und Johannisbeeren hat meist einen moderaten Nährwert von ca. 300–350 kcal.
Speicherung und Aufbewahrung
Ein frisch gebackener Johannisbeerkuchen sollte idealerweise innerhalb von 2–3 Tagen verbraucht werden. Er kann in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei Raumtemperatur hält sich der Kuchen ca. 1–2 Tage. Der Kuchen eignet sich auch gut zum Einfrieren. Dafür sollte er in Portionen abgepackt und im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Bei Bedarf kann er aufgetaut und im Ofen erwärmt werden.
Fazit
Johannisbeeren sind eine willkommene Zutat im Backen, da sie nicht nur optisch auffallen, sondern auch geschmacklich und nahrhaft überzeugen. Die verschiedenen Rezepte zeigen, wie vielseitig sich Johannisbeeren in Kuchen einsetzen lassen. Ob ein luftiger Mürbeteigkuchen mit Baiser, ein cremiger Rührkuchen oder ein sahniger Quarkkuchen – alle Rezepte haben ihre eigenen Vorteile und bieten eine leckere Abwechslung zum herkömmlichen Kuchen der Woche. Die Zubereitung ist in den meisten Fällen nicht allzu kompliziert, sodass selbst Anfänger einen gelungenen Kuchen backen können. Johannisbeeren sind in der Saison ein Highlight, das nicht verpasst werden sollte.
Quellen
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