Rehkeule vom Grill: Tipps, Rezepte und Zubereitungshinweise für ein saftiges Wildgericht

Die Rehkeule ist ein klassisches Wildgericht, das besonders in den Herbst- und Wintermonaten beliebt ist. Aufgrund ihrer zarten Textur und ihres feinen Aromas eignet sie sich hervorragend für die Zubereitung auf dem Grill. Um dieses Gericht in bester Qualität zuzubereiten, sind einige Vorbereitungen, Tipps und Techniken unerlässlich. Dieser Artikel liefert eine detaillierte Übersicht zu Rehkeule vom Grill, einschließlich Rezeptvorschlägen, Zubereitungsschritten, Tipps zur Marinierung, passenden Beilagen sowie Empfehlungen für Weinbegleitung. Alle Informationen basieren auf den in den Quellen bereitgestellten Daten.

Rehkeule: Herkunft und Bestandteile

Die Rehkeule bezeichnet ein Stück des Hinterteils eines Rehs. Sie besteht aus dem Oberarmbein und der Haxe und umfasst oft den Beckenknochen. Aufgrund der Kompaktheit und Dicke des Teilstücks ist die Rehkeule besonders geeignet für die Zubereitung auf dem Grill. Im Gegensatz zu anderen Wildteilen benötigt sie jedoch besondere Pflege, um nicht auszutrocknen und zäh zu werden. Das Rehfleisch ist generell zart und fettarm, was es ideal für gesunde, aber dennoch geschmackvolle Gerichte macht.

Vorbereitung: Reinigen, Marinieren und Einreiben

Die Vorbereitung der Rehkeule ist entscheidend für die Qualität des Endgerichts. Nach den in den Quellen beschriebenen Verfahren wird empfohlen, die Rehkeule zunächst von überschüssigem Fett und Sehnen zu befreien. Dies geschieht mit einem scharfen Messer, wobei Vorsicht geboten ist, um die Muskelfasern nicht zu beschädigen.

Eine ausgewogene Marinade ist essentiell, um das Fleisch zu schonen und Geschmack zu verleihen. In mehreren Rezepten wird ein Mischungsverhältnis aus Wildgewürz, Rosmarin, Thymian, Oregano, Wacholderbeeren, Lorbeerblättern und Olivenöl beschrieben. In einigen Fällen wird zusätzlich Gewürz für Pilzpfanne oder Pfeffer Symphonie verwendet. Die Marinade sollte ausreichend dickflüssig sein, um das Fleisch einzureiben und über Nacht im Kühlschrank ziehen zu lassen. Dies ermöglicht eine tiefere Wirkung der Gewürze und sorgt für eine bessere Saftigkeit beim Garen.

Zubereitung auf dem Grill

Die Zubereitung der Rehkeule auf dem Grill erfordert ein gründliches Verständnis für indirekte Hitze. In den Quellen wird wiederholt betont, dass der Grill auf eine Temperatur von 130–140 °C eingestellt werden sollte. Es ist wichtig, den Grill mit Deckel zu nutzen, um die Hitze gleichmäßig zu verteilen und das Fleisch nicht übermäßig zu trocknen.

Einige Rezepte empfehlen, die Rehkeule zunächst von allen Seiten kurz anzugrillen, um die Poren zu schließen und so den Saft im Inneren zu erhalten. Anschließend wird die Temperatur reduziert, und die Rehkeule wird über eine Garzeit von 70 bis 90 Minuten indirekt gegrillt. Wichtig ist es, die Kerntemperatur des Fleischs regelmäßig zu überwachen. Eine ideale Kerntemperatur liegt bei 63–65 °C, was für zartes und saftiges Fleisch sorgt.

Für die Überwachung der Temperatur im Grill und im Fleisch selbst wird in mehreren Quellen ein Thermometer empfohlen. Moderne Modelle mit WLAN- oder Bluetooth-Verbindung sind besonders praktisch, da sie es ermöglichen, die Temperatur ohne ständige Öffnung des Grilldeckels zu überwachen.

Beilagen: Klassische und ungewöhnliche Kombinationen

Die passende Beilage ist ein weiterer entscheidender Faktor für das Gelingen des Gerichts. Traditionell werden Wintergerichte wie Rotkohl und Kartoffelklöße serviert. In den Quellen werden jedoch auch einige ungewöhnliche Beilagevorschläge erwähnt, die sich hervorragend zur Rehkeule eignen:

  • Spätzle: Ein herzhaftes und saftiges Getreidegericht, das gut zur würzigen Note der Rehkeule passt.
  • Pilzpfanne: Pilze verleihen dem Gericht eine tiefe Aromatik und ergänzen den Geschmack des Wildfleischs.
  • Rosmarinkartoffeln: Die Aromen von Rosmarin und Knoblauch harmonieren mit dem Geschmack des Rehfleischs.
  • Fächerkartoffeln: Ein knuspriges und leckeres Beilagegericht, das durch die zarte Konsistenz gut zu zartem Fleisch passt.
  • Rosenkohl mit Speck: Der Geschmack von Rosenkohl und Speck ergänzt den Wildgeschmack harmonisch.
  • Wirsing-Gemüse mit Rahm: Ein cremiges und mildes Gemüsegericht, das den Geschmack der Rehkeule abrundet.
  • Schwarzwurzelpüree: Ein cremiges Püree, das gut zur würzigen Note passt.
  • Kartoffelplätzchen: Ein knuspriges Getreidegericht, das gut zur Rehkeule passt.

Alle diese Beilagen können je nach Vorliebe serviert werden. Wichtig ist, dass sie nicht zu stark gewürzt sind, um den Geschmack der Rehkeule nicht zu übertönen.

Bratensauce: Rezept und Zubereitung

Eine Bratensauce ist oft ein unverzichtbarer Bestandteil eines gegrillten Wildgerichts. In mehreren Rezepten wird eine Sauce aus Rotwein, Wildfond, Wasser, Wurzelgemüse und Gewürzen beschrieben. Der Vorgang umfasst folgende Schritte:

  1. Die Wurzelgemüse (Möhren, Schwarzwurzeln, Zwiebeln, Lauch) werden gewaschen und in Stücke geschnitten.
  2. Diese werden in einer gusseisernen Pfanne angebraten, bis sie eine leichte Bräune annehmen.
  3. Anschließend werden Rotwein und Wildfond hinzugefügt, sowie Salz und Pfeffer.
  4. Die Sauce wird aufgekocht und für etwa 30 Minuten köcheln gelassen.
  5. Zum Schluss wird Stärke mit kaltem Wasser angerührt und in die Sauce gegeben, um sie zu binden.

Die Sauce kann nach Wunsch mit weiteren Gewürzen wie Lebkuchengewürz oder Printen verfeinert werden. Sie passt hervorragend zu der Rehkeule und verleiht dem Gericht zusätzliche Tiefe.

Empfehlungen zur Weinbegleitung

Ein passender Wein ist ein weiteres wichtiges Element für das Gelingen des Gerichts. In den Quellen werden zwei Rezeptvorschläge für Wein begleitend zur Rehkeule beschrieben:

  1. Eine Cuvée aus Italien mit Rebsorten wie Groppello, Marzemino und Teroldego. Der Wein hat eine leichte Holznote und duftet nach reifen roten Früchten.
  2. Ein spanischer Wein aus den Rebsorten Tempranillo, Garnacha und Syrah. Er hat eine tiefrote Farbe und fruchtige Aromen von dunklen Pflaumen, Johannisbeeren und Kirschen.

Beide Weine harmonieren mit der würzigen Note des Wildfleischs und der Aromatik der Bratensauce.

Techniken und Ausrüstung

Für eine optimale Zubereitung der Rehkeule auf dem Grill sind einige technische Aspekte zu berücksichtigen. Der Grill sollte idealerweise über einen indirekten Bereich und einen Deckel verfügen. In einigen Quellen wird erwähnt, dass Gasgrills mit Heckbrenner besonders geeignet sind. Ein weiteres wichtiges Utensil ist ein Thermometer, um die Temperatur im Grill und im Fleisch zu überwachen.

Die Verwendung eines Vakuumierers wird in einigen Rezepten empfohlen, um das Fleisch mit der Marinade besser in Verbindung zu bringen. Alternativ können große Tüten mit Verschlussclips verwendet werden, um das Fleisch über Nacht marinieren zu können.

Tipps für die Zubereitung

Zur Sicherstellung eines saftigen und zarten Gerichts sind folgende Tipps empfehlenswert:

  • Marinieren: Ein ausgewogenes und kräftiges Marinagemisch ist entscheidend für die Geschmackskomponenten.
  • Temperaturkontrolle: Ein Thermometer ist unerlässlich, um die Garzeit und Kerntemperatur zu überwachen.
  • Ruhezeit: Nach dem Grillen sollte die Rehkeule für etwa 15 Minuten in Alufolie gewickelt werden, um den Saft zu erhalten.
  • Wendetechnik: Es ist wichtig, die Rehkeule regelmäßig zu wenden, damit die Hitze gleichmäßig verteilt wird.

Rezept für gegrillte Rehkeule

Zutaten

  • 1 kg Rehkeule
  • 2 EL Wildgewürz
  • 1 EL Rosmarin (frisch, getrocknet oder tiefgekühlt)
  • 1 EL Thymian (frisch, getrocknet oder tiefgekühlt)
  • 1 EL Oregano (frisch, getrocknet oder tiefgekühlt)
  • 1 EL Gewürzmischung für Pilzpfanne (alternativ 4 EL getrocknete Pilze)
  • 1 EL Wacholderbeeren
  • 1 EL Pfeffer
  • 3 Lorbeerblätter
  • 6 EL Olivenöl

Für die Bratensauce:

  • 2 Möhren
  • 2 Zwiebeln
  • 1/2 Stange Lauch
  • 200 ml Rotwein
  • 200 ml Wildfond
  • 500 ml Wasser
  • 2 Printen (alternativ 1 TL Lebkuchengewürz)

Zubereitung

  1. Marinade herstellen: In einer Schüssel Wildgewürz, Rosmarin, Thymian, Oregano, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Gewürzmischung für Pilzpfanne und Pfeffer mit Olivenöl vermischen. Diese Marinade sollte eine dickflüssige Konsistenz haben.
  2. Fleisch marinieren: Die Rehkeule mit der Marinade einreiben und in einen Gefrierbeutel oder eine große Tüte mit Verschlussclip packen. Das Fleisch mindestens eine Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
  3. Grill vorbereiten: Der Grill sollte auf eine Temperatur von 130–140 °C eingestellt werden. Ein Thermometer ist empfohlen, um die Temperatur zu überwachen.
  4. Fleisch angrillen: Die Rehkeule von allen Seiten kurz angrillen, um die Poren zu schließen.
  5. Indirekt grillen: Die Temperatur reduzieren und die Rehkeule indirekt grillen. Die Garzeit beträgt etwa 70–90 Minuten, bis die Kerntemperatur von 63–65 °C erreicht ist.
  6. Ruhezeit: Die Rehkeule auf Backpapier legen, mit Alufolie abdecken und etwa 15 Minuten ruhen lassen.
  7. Bratensauce zubereiten: Die Wurzelgemüse in eine Pfanne geben und anbraten. Rotwein und Wildfond hinzufügen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Sauce köcheln lassen und mit Stärke binden.
  8. Servieren: Die Rehkeule servieren, begleitet von der Bratensauce und einer passenden Beilage.

Fazit

Die Rehkeule ist ein vielseitiges und geschmackvolles Wildgericht, das sich hervorragend auf dem Grill zubereiten lässt. Mit der richtigen Marinade, der passenden Temperaturkontrolle und der optimalen Ruhezeit nach dem Grillen gelingt ein zartes und saftiges Gericht. Die passende Beilage und eine leckere Bratensauce runden das Gericht ab. Ein passender Wein veredelt das Geschmackserlebnis. Ob klassisch oder innovativ – die Rehkeule vom Grill ist ein Gericht, das sowohl kulinarisch als auch optisch beeindruckt.

Quellen

  1. Grillkameraden: Rehkeule grillen
  2. ofen.de: Rehkeule grillen – ein besonderes Erlebnis vom Grill
  3. eat.de: Rehkeule grillen – zart und saftig
  4. Werner kocht Wild: Rehkeule vom Grill
  5. aufgetischt.net: Rehkeule grillen
  6. Jäger Boeblingen: Rehkeule vom Grill

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