Indirektes Grillen mit Weber-Grills: Techniken, Rezepte und Tipps
Indirektes Grillen ist eine der grundlegendsten und vielseitigsten Methoden im Grillerlebnis. Es erlaubt es, größere Stücke wie Braten, Schweinebauch oder auch Vögel gleichmäßig und ohne Verbrennungsgefahr zu garen. Bei Weber-Grills, sowohl bei Holzkohle- als auch bei Gasgrills, ist die Anwendung dieser Technik meist gut durchdacht und leicht umsetzbar. In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte des indirekten Grillens mit Weber-Grills detailliert vorgestellt – von der Technik über praktische Rezeptideen bis hin zu Tipps, wie man die Temperatur optimal kontrolliert.
Grundlagen des indirekten Grillens
Indirektes Grillen bedeutet, dass das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle liegt, sondern in einem Bereich, in dem die Hitze durch Wärmestrahlung und -zirkulation auf das Essen übertragen wird. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem Backen im Ofen, weshalb es auch als „Backen auf dem Grill“ bezeichnet wird. Der Vorteil dieser Methode liegt in der gleichmäßigen Garmöglichkeit und der Vermeidung von übermäßigem Öl oder Saft, die zu Stichflammen führen könnten.
Bei Weber-Grills, insbesondere bei Modellen wie dem Weber PULSE oder dem Weber Q 1000, ist das indirekte Grillen durch spezielle Techniken oder Zusatzausrüstung möglich, auch wenn einige Modelle nur mit einem Brenner ausgestattet sind.
Indirektes Grillen mit dem Weber PULSE
Der Weber PULSE ist ein elektrischer Grill, der sich durch seine Pulse-Technologie auszeichnet, die es ermöglicht, die Temperatur präzise zu regulieren. Diese Technik ist besonders vorteilhaft beim indirekten Grillen, da sie es erlaubt, auch bei nur einem Heizelement eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen.
Wie funktioniert indirektes Grillen mit dem Weber PULSE?
- Aufheizen: Der Weber PULSE wird wie gewohnt aufgeheizt, wobei der Temperaturregler entsprechend der gewünschten Gartemperatur eingestellt wird.
- Grillgut platzieren: Danach wird das Grillgut (z. B. ein Schweinefilet auf einer Holzplanke) auf den Grillrost gelegt.
- Deckel schließen: Der Deckel wird geschlossen, um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu ermöglichen.
- Temperatur überwachen: Die Temperatur wird über den eingebauten Regler kontrolliert. Bei Bedarf kann die Temperatur angepasst werden, um das Grillgut optimal zu garen.
Diese Methode hat sich in der Praxis bewährt, insbesondere für größere Stücke, die eine längere Garzeit benötigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Weber PULSE sowohl der große PULSE 2000 als auch der kleine PULSE 1000 verwendet werden kann. Beide Modelle eignen sich gleichermaßen gut für das indirekte Grillen, da die Pulse-Technologie beide Modelle gleichwertig unterstützt.
Indirektes Grillen mit dem Weber Q 1000
Im Gegensatz zum PULSE-Modell besitzt der Weber Q 1000 nur einen Brenner, der die gesamte Grillfläche befeuert. Das erschwert das indirekte Grillen, da es keine separate Zone für indirekte Hitze gibt. Allerdings gibt es praktische Lösungen, die dennoch ermöglichen, mit diesem Modell indirekt zu grillen.
Technik und Zubehör für das indirekte Grillen mit dem Q 1000
Einige Tipps und Materialien, die sich eignen:
- Glas- oder Edelstahlschale: Diese dient dazu, das Grillgut abzuschirmen. Es wird auf den Rost gelegt, und das Grillgut darin platziert.
- Edelstahlrost: Ein zweiter Rost kann verwendet werden, um den Hitzebereich zu entkoppeln.
- IKEA-Zubehör: Günstige Alternativen aus dem Hause IKEA, wie die Koncis-Ofenform in der kleinen Ausführung und der Topfuntersetzer Lämplig, eignen sich hervorragend als Ersatz für das teure Originalzubehör.
Die Vorgehensweise ist einfach: Der Rost wird mit der Schale darauf gelegt, und das Grillgut darin positioniert. Der zweite Rost oder Hitzeschild entkoppelt die Hitzequelle, wodurch ein Bereich entsteht, in dem das Grillgut indirekt gegart wird.
Diese Methode ist besonders nützlich, wenn man nicht auf das Originalzubehör zurückgreifen möchte oder es nicht besitzt. Sie ermöglicht es, den Q 1000 trotzdem für größere Grillstücke oder für das Warmhalten von Speisen zu verwenden.
Rezeptideen für das indirekte Grillen
Im Kontext des indirekten Grillens gibt es zahlreiche Rezepte, die sich optimal auf Weber-Grills zubereiten lassen. Einige Beispiele sind:
1. Schweinefilet auf Holzplanke
Zutaten: - 1 Schweinefilet - 1 Holzplanke aus Zedernholz - Salz, Pfeffer - eventuell Honig oder Senf
Zubereitung: 1. Das Schweinefilet mit Salz, Pfeffer und einer Marinade nach Wahl würzen. 2. Das Filet auf die Holzplanke legen und auf dem Grillrost des Weber PULSE platzieren. 3. Den Grill auf mittlere Temperatur einstellen und den Deckel schließen. 4. Das Filet für ca. 45–60 Minuten garen, bis es eine schöne, knusprige Kruste hat und innen zart bleibt. 5. Nach dem Garvorgang kurz ruhen lassen, bevor es serviert wird.
Das Zedernholz gibt dem Fleisch ein feines Raucharoma und verleiht ihm eine besondere Note, die im Geschmack bleibt.
2. Gegrillter Spargel mit Bacon
Zutaten: - 500 g grüner Spargel - 100 g Bacon - Salz, Pfeffer - Olivenöl
Zubereitung: 1. Den Spargel schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. 2. Den Bacon in Streifen schneiden und auf dem Grillrost auslegen. 3. Den Spargel auf dem Bacon platzieren. 4. Den Grill mit mittlerer Temperatur erhitzen und den Deckel schließen. 5. Nach ca. 20–25 Minuten prüfen, ob der Spargel weich und der Bacon knusprig ist.
Dieses Gericht ist ideal als Beilage oder auch als Hauptgericht, wenn es mit weiteren Zutaten kombiniert wird.
Tipps für das indirekte Grillen mit Weber-Grills
Um das indirekte Grillen auf Weber-Grills optimal zu nutzen, sind einige Grundregeln hilfreich:
- Deckel immer schließen: Der Deckel ist entscheidend für die gleichmäßige Wärmeverteilung und verhindert, dass die Hitze verloren geht.
- Temperaturregler nutzen: Bei Modellen mit Temperaturregler wie dem Weber PULSE kann die Temperatur präzise eingestellt werden, was eine gleichmäßige Garung gewährleistet.
- Wasserschale verwenden: Bei Holzkohle-Grills wie dem Weber Smokey Mountain Cooker kann eine Wasserschale in der Mitte platziert werden, um die Temperatur zu regulieren und zusätzliche Feuchtigkeit in das Grillgut zu bringen.
- Grillrost sauber halten: Vor dem Grillen sollte der Rost gründlich geputzt werden, um ein Anbrennen des Grillguts zu vermeiden.
- Grillgut vorbereiten: Ein kurzer Vorbraten oder eine Marinade können die Geschmackserlebnisse bereichern und die Garzeit verkürzen.
Weber-Grillbücher und Rezepte
Für alle, die tiefer in die Welt des Grillens eintauchen möchten, sind Weber-Grillbücher eine wertvolle Quelle. Sie enthalten nicht nur Rezepte für Fleisch, sondern auch für vegetarische Gerichte, Salate, Saucen, Marinaden und vieles mehr. Einige Beispiele sind:
- Weber’s Veggie: Ein Grillbuch mit vegetarischen Rezepten, die zeigen, dass das Grillen ohne Fleisch durchaus abwechslungsreich und lecker sein kann.
- Weber’s Hot & Spicy: Rezepte mit Schärfe, die durch Chili, Wurzeln oder Pfeffer gezielt eingesetzt werden.
- Weber’s Classics: Klassische Grillrezepte mit Steaks, Hähnchenschenkeln und anderen Spezialitäten, die sich perfekt für das indirekte Grillen eignen.
- Weber’s Greatest Hits: Ein Jubiläumsband mit 125 Rezepten, die von Experten und Fans ausgewählt wurden und sich sowohl für Anfänger als auch für Profis eignen.
Diese Bücher sind nicht nur für Hobbygärtner, sondern auch als Geschenke für Grillfreunde ideal. Sie enthalten außerdem nützliche Tipps, wie man verschiedene Grillmethoden anwendet und das Grillgut optimal zubereitet.
Weber-Grillmethoden: Direktes, indirektes Grillen und die 50/50-Methode
Weber hat drei grundlegende Grillmethoden entwickelt, die sich je nach Grillgut und Situation anwenden lassen:
1. Direktes Grillen
Für kleine Stücke, die in kurzer Zeit garen, wie z. B. Steaks, Burger oder Garnelen. Das Grillgut wird direkt über der Hitzequelle geplaziert, wodurch es schnell und intensiv gegart wird.
2. Indirektes Grillen
Für größere Stücke mit längerer Garzeit, wie z. B. Braten, Schweinebauch oder ganze Vögel. Die Hitze zirkuliert um das Grillgut herum, wodurch es gleichmäßig gart.
3. 50/50-Methode
Diese Methode kombiniert direktes und indirektes Grillen. Ein Teil des Grillrostes wird direkt über der Hitzequelle geplaziert, während der andere Teil in einem Bereich liegt, in dem die Hitze indirekt wirkt. Sie ist besonders nützlich, wenn mehrere Gerichte gleichzeitig gegrillt werden sollen.
Jede dieser Methoden hat ihre Vorteile und eignet sich für verschiedene Anforderungen. Bei Weber-Grills ist es oft möglich, zwischen diesen Methoden zu wechseln, was die Flexibilität des Grillens erheblich erhöht.
Weber Smokey Mountain Cooker (WSMC): Räuchern mit Weber
Ein weiterer Aspekt des indirekten Grillens ist das Räuchern, das mit dem Weber Smokey Mountain Cooker besonders einfach wird. Dieser Grill wurde speziell zum Räuchern entwickelt und eignet sich hervorragend, um Grillgut mit einem intensiven Raucharoma zu versehen.
Schritte zum Räuchern mit dem WSMC:
- Vorbereitung: Stelle sicher, dass das Innere des Cookers und die Wasserschale sauber sind.
- Holzkohlerost einsetzen: Den unteren Teil des Grills vorbereiten und den Holzkohlerost einsetzen.
- Anzünden: Je nach Wetterbedingungen und Grillmodell werden unterschiedlich viele Anzündkamine verwendet.
- Briketts verteilen: Nachdem die Briketts glühend sind, werden sie gleichmäßig auf dem Holzkohlerost verteilt.
- Wasserschale füllen: Die Wasserschale mit ca. 4,5 Litern kühlem Leitungswasser füllen, um die Temperatur zu regulieren und Feuchtigkeit zu spenden.
- Räuchern: Holzspäne oder -stücke auf die Briketts legen, um Rauch zu erzeugen, der das Grillgut durchdringt und ihm ein intensives Aroma verleiht.
Das Räuchern ist eine Methode, die sich besonders für größere Stücke wie Ribs, Hähnchen oder Braten eignet. Es ermöglicht nicht nur eine gleichmäßige Garung, sondern auch die Entwicklung eines intensiven Aromaprofils, das bei vielen Grillem begeistert.
Schlussfolgerung
Indirektes Grillen ist eine vielseitige und effektive Technik, die sich hervorragend für die Zubereitung von größeren Stücken eignet. Mit Weber-Grills wie dem PULSE oder dem Q 1000 ist es möglich, diese Methode auch bei Modellen mit nur einem Brenner anzuwenden. Durch die richtige Technik, das passende Zubehör und die präzise Temperaturregelung kann man köstliche Gerichte zubereiten, die nicht nur lecker, sondern auch gleichmäßig garen.
Ob mit Schweinefilet auf Holzplanke, gegrilltem Spargel oder durch Räuchern mit dem Weber Smokey Mountain Cooker – die Möglichkeiten sind vielfältig. Und mit Weber-Grillbüchern und Rezepten ist es leicht, in die Welt des Grillens einzusteigen und neue Geschmackserlebnisse zu entdecken.
Quellen
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