Sellerie: Vielfalt in Küche und Heilkunde – Rezepte und gesundheitliche Aspekte

Veröffentlicht von Personeel van de Atlantis Bar am Juni 29, 2025 | Kategorie fleisch

Sellerie ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl in der Küche als auch in der Heilkunde eine lange Tradition hat. Ursprünglich aus Europa, Nordafrika und Vorderasien stammend, findet Sellerie heute weltweit Verwendung. Die verschiedenen Sorten – Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie – bieten unterschiedliche Geschmacksnuancen und Anwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Vorteile von Sellerie, seine Verwendung in der Küche, traditionelle Heilmethoden und gibt einen Überblick über verschiedene Rezepte.

Botanische Vielfalt und Geschichte

Die Gattung Apium umfasst verschiedene Arten, darunter der Echte Sellerie (Apium graveolens), der in Europa, Südwestasien und Sibirien heimisch ist. Es gibt jedoch auch weitere Arten, wie Apium fernandezianum, das ausschließlich auf den Juan-Fernandez-Inseln vorkommt, oder Apium panul, das in Argentinien und Chile wächst. Hybride Formen wie Apium ×longipedunculatum sind ebenfalls bekannt.

Die Geschichte des Selleries reicht bis in die Antike zurück. Bereits die alten Griechen und Römer schätzten die Pflanze. Die Griechen nannten sie sélion nach der sizilianischen Stadt Selinunt, wo Sellerie auf Münzen abgebildet wurde. Im Mittelalter wurde Sellerie in Klostergärten kultiviert und sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilpflanze verwendet.

Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung

Sellerie enthält eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle, Flavonoide, Furanocumarine, Vitamine (insbesondere Vitamin C, E und B-Vitamine) sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Phosphor. Die enthaltenen Phthalide sind für das typische Selleriearoma verantwortlich.

Die gesundheitlichen Vorteile von Sellerie sind vielfältig. Er wirkt harntreibend, entwässernd und entschlackend. Durch den hohen Kaliumgehalt unterstützt er die Funktion der Nieren und hilft, den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Sellerie hat zudem eine entzündungshemmende Wirkung und kann bei rheumatischen Beschwerden und Gicht Linderung verschaffen. Er kann auch bei Atemwegserkrankungen und zur Blutdrucksenkung hilfreich sein. Ein Tee aus Staudensellerie kann bei Magenbeschwerden helfen, da er überschüssige Magensäure neutralisiert.

Es ist jedoch zu beachten, dass Sellerie zu den häufigsten Auslösern von Nahrungsmittelallergien gehört. Insbesondere Personen mit Pollenallergien (Birken-Beifuß-Sellerie-Syndrom) sollten Sellerie meiden, da Kreuzallergien auftreten können.

Sellerie in der Küche: Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten

Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse, das in zahlreichen Gerichten Verwendung findet. Er kann roh, gekocht, gedünstet, gebraten oder püriert werden. Sowohl der Knollensellerie als auch der Stangensellerie eignen sich für verschiedene Zubereitungsarten.

Knollensellerie ist ein typischer Bestandteil von winterlichen Eintöpfen und Suppen. Er kann aber auch geraspelt als Waldorfsalat, gedünstet oder langsam gebraten zubereitet werden. Ein beliebtes Gericht sind Sellerieschnitzel, die entweder in der Pfanne gebraten oder im Backofen gebacken werden können.

Stangensellerie wird oft als Suppengemüse verwendet, kann aber auch roh in Salaten oder als Dip-Gemüse gegessen werden. Er verleiht Gerichten einen kräftigen, würzigen Geschmack.

Schnittsellerie dient als Gewürzkraut und wird hauptsächlich für seine Blätter verwendet, die auch getrocknet ihr Aroma behalten. Er ist ein wichtiger Bestandteil vieler Kräutermischungen.

Rezeptbeispiele

Sellerie-Cremesuppe:

Zutaten: 200g Kartoffeln, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 300g Stangensellerie, 300g Knollensellerie, 2 EL Olivenöl, 1l Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Sahne oder Crème fraîche (optional).

Zubereitung: Kartoffeln, Zwiebel und Knollensellerie schälen und in grobe Stücke schneiden. Stangensellerie waschen und ebenfalls in Stücke schneiden. Knoblauch fein schneiden. Öl erhitzen und Gemüse andünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Mit einem Pürierstab cremig pürieren und mit Salz, Pfeffer und optional Sahne abschmecken.

Waldorfsalat:

Zutaten: 500g Knollensellerie, 600g säuerliche Äpfel, 50g Walnusskerne, 120ml Milch, 2 EL Zitronensaft, Salz, Pfeffer, 1 TL Zucker.

Zubereitung: Sellerie und Äpfel schälen und in feine Stifte schneiden. Walnusskerne grob hacken und anrösten. Milch, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Zucker verrühren. Alles vermischen.

Siebenbürgisches Selleriefleisch:

Zutaten: 100g Pflanzenfett, 1 gewürfelte Gemüsezwiebel, 500g Kalbfleisch (Kalbsgulasch), 1 grüne Paprikaschote in Streifen, 1 Knollensellerie in Scheiben, ⅛ Liter Brühe, ⅛ Liter saure Sahne, 1 EL Mehl, Salz, Pfeffer, Muskat.

Zubereitung: Zwiebeln in Pflanzenfett andünsten. Kalbfleisch und Paprika hinzufügen und anbraten. Sellerie dazugeben und mit Brühe ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und schmoren lassen. Mit Mehl andicken und saure Sahne einrühren.

Sellerie als Heilmittel: Traditionelle Anwendungen

Neben der Verwendung in der Küche hat Sellerie auch eine lange Tradition als Heilpflanze. Sellerietee wird aus frischen oder getrockneten Zutaten hergestellt. Für die Zubereitung aus frischem Sellerie werden etwa ein Gramm pro Tasse mit 250 Milliliter Wasser aufgekocht und nach fünf Minuten abgeseiht. Der Tee wird am besten in kleinen Schlucken zweimal täglich nach den Mahlzeiten getrunken. Alternativ kann man zwei Teelöffel getrockneten Sellerie mit einem Viertel Liter Wasser vermischen und wie frischen Sellerie zubereiten.

Selleriesaft ist in Drogeriemärkten, Bioläden und Reformhäusern erhältlich. Zwei bis drei Esslöffel täglich, vermischt mit etwas Wasser, werden nach den Mahlzeiten eingenommen. Wer ihn selbst zubereiten möchte, kann eine Sellerieknolle klein schneiden und im Entsafter verarbeiten. Der Saft sollte sofort verbraucht werden.

Ein selbstgemachter Selleriesirup ist ein bewährtes Hausmittel gegen Husten und bei körperlicher und seelischer Erschöpfung. 150 Milliliter frischer Selleriesaft werden mit 150 Gramm Biohonig in einem Topf auf kleiner Flamme verrührt. Die Masse darf nicht kochen und wird anschließend in ein Schraubglas gefüllt und luftdicht verschlossen. Bei Bedarf dreimal täglich einen Esslöffel davon einnehmen.

Sellerieanbau und Lagerung

Sellerie kann im Mai in einem Topf oder Beet ausgesät werden. Knollensellerie bevorzugt einen humusreichen und sandigen Boden, während Staudensellerie lehmige Erde bevorzugt. Der Standort sollte hell bis halbschattig und warm sein. Zwischen den Pflanzen sollte ein Abstand von 40 bis 50 Zentimetern eingehalten werden.

Knollensellerie sollte hoch gepflanzt werden, da sich die Knolle noch ausbildet. Der Boden sollte regelmäßig gelockert und die Pflanze gedüngt werden.

Sellerie sollte immer so frisch wie möglich verwendet werden. Wenn nicht aus dem eigenen Garten, dann am besten aus biologischem Anbau, um die Aufnahme von Nitrat aus belasteten Böden zu vermeiden. Bereits geschnittener Sellerie hält sich in einem luftdichten Gefäß ein paar Tage im Kühlschrank. Gekochter Sellerie oder Selleriesuppe können auch eingefroren werden.

Fazit

Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse mit einer langen Tradition in Küche und Heilkunde. Seine wertvollen Inhaltsstoffe und gesundheitlichen Vorteile machen ihn zu einer wertvollen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung. Ob als Suppe, Salat, Schnitzel oder Tee – Sellerie bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, ihn in den Alltag zu integrieren. Die verschiedenen Sorten und Zubereitungsarten ermöglichen eine abwechslungsreiche und geschmackvolle Küche.

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Sellerieanbau und Lagerung

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